Ein Poller im Neuen Hafen

World Press Photo Award für AWI-Fotografin

17.04.2020: Esther Horvath gewinnt mit einem Motiv der MOSAiC-Expedition eine der weltweit höchsten Auszeichnungen für Fotografen

Eine Eisbärin und ihr Jungtier erkunden neugierig im Scheinwerferlicht der Polarstern das MOSAiC-Forschungscamp – mit diesem Motiv hat Esther Horvath, Fotografin und Bildredakteurin am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) den World Press Photo Award in der Kategorie „Umwelt“ als Einzelbild gewonnen. Dies gab die World Press Photo Foundation am Abend des 16. April bekannt.

„Für mich als Fotografin fühlt sich der World Press Award fast so an wie der Oscar in der Filmbranche“, sagt Esther Hovath. „Diese Auszeichnung war für mich immer ein großer Traum und ich freue mich sehr, dass ich sie für meine fotografische Begleitung der MOSAiC-Expedition bekommen habe.“

Der World Press Photo Award ist der weltweit wichtigste Wettbewerb für Pressefotografie. Jährlich werden professionelle Fotografinnen und Fotografen für herausragende Einzelfotos oder Reportagen von einer Fachjury ausgezeichnet. Voraussetzung ist die Veröffentlichung der Werke innerhalb der jeweils vergangenen zwölf Monate. Das nun ausgezeichnete Foto von Esther Horvath dokumentiert eine der ersten Eisbärensichtungen während der MOSAiC-Expedition und damit einen aufsehenerregenden Moment während der ersten Wochen der Expedition. Das Foto erschien am 22. November 2019 in einem Beitrag über die MOSAiC-Expedition in der New York Times. Bilder für den Award können in den acht Kategorien Zeitgenössische Themen, Umwelt, Allgemeine Nachrichten, Langzeitprojekte, Natur, Porträts, Sport und Aktuelle Nachrichten eingereicht werden. Normalerweise findet die Preisverleihung im feierlichen Rahmen in Amsterdam statt. In diesem Jahr wurde sie aufgrund der Corona-Krise durch eine Videokonferenz ersetzt. Die Bilder gehen ein Jahr lang in 120 Städten in 50 Ländern auf Tour.

Seit 2015 begleitet Esther Horvath als Fotografin wissenschaftliche Expeditionen in die Polarregionen. Die Fotografie als Berufsperspektive ergab sich für sie erst auf dem zweiten Weg. Nach einem Studium der Wirtschaftswissenschaften arbeitete sie zunächst für mehrere Jahre in Wien, bevor sie ihren Weg zur Fotografie fand. Dies war ihr eigentlicher Traum: „Ich wollte schon immer Geschichten visuell erzählen“, sagt Esther Horvath. 2012 war es dann soweit. Sie packte, wie sie berichtet, zwei Koffer, ging nach New York an das International Center of Photography und investierte ihr Gespartes in eine Ausbildung zur Dokumentarfotografin. Anschließend blieb sie in New York, bevor sie 2018 an das AWI nach Bremerhaven kam. Ihre Fotos erscheinen in renommierten Tageszeitungen und Magazinen wie zum Beispiel New York Times, National Geographic und Geo.

Für die Zukunft wünscht sich Esther Horvath eine weitere Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Polarregionen, um gemeinsam auf die Klimaveränderungen aufmerksam zu machen. Sie sieht Fotografie als universale Sprache, mit der sie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vermitteln möchte.

Während der MOSAiC-Expedition erforschen Wissenschaftler aus 20 Nationen die Arktis im Jahresverlauf. Von Herbst 2019 bis Herbst 2020 driftet der deutsche Eisbrecher Polarstern dazu eingefroren im Eis durch das Nordpolarmeer. MOSAiC wird unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) realisiert. Damit dieses einzigartige Projekt gelingt und möglichst wertvolle Daten gewonnen werden, arbeiten über 80 Institute in einem Forschungskonsortium zusammen. Das Budget der Expedition beträgt über 140 Millionen Euro.

Neuigkeiten direkt aus der Arktis gibt es über die MOSAiC-Kanäle auf Twitter (@MOSAiCArctic) und Instagram (@mosaic_expedition) über die Hashtags #MOSAiCexpedition, #Arctic und #icedrift.

Weitere Informationen zur Expedition auf: www.mosaic-expedition.org

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